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30.8.07

 

Saisonstart im neuen Gewand

Kunstblog München ist ab jetzt auf kunstblogmuenchen.wordpress.com zu finden.

Im September geht es wieder los: Die Galeristen haben ihren Sommerschlaf hinter sich und das Publikum betritt augenreibend ihre Höhlen, in denen es Neues zu sehen gibt.

Wir sind dabei.

Have a great season!


27.6.07

 

Portraits: Fotografie von Daniel Breidt


Daniel Breidt ist Fotograf. Er ist in der Welt der Modeproduktionen und Fashion-Shootings zu Hause, arbeitet im Auftrag bekannter Magazine. In jüngster Zeit hat Daniel Breidt ein eigenes, großangelegtes Projekt in Angriff genommen und Porträtserien von Betriebsangehörigen und Mitarbeitern ausgewählter Firmen geschaffen.


Alle diese Unternehmen, in denen Breidt seine Modelle vor die Kamera bittet, sind „Familienbetriebe“, sei es, dass es sich um echte Familienunternehmen handelt, in denen wichtige Positionen traditionell mit Personen aus der Verwandtschaft besetzt sind, oder dass die Belegschaft im Laufe langer Jahre zu einer Art Familie zusammengewachsen ist. Dabei kann es sich um prominente Unternehmen wie den neapolitanischen Edel-Herrenschneider Kiton handeln, oder auch um die Bar an der Ecke, deren Inhaber und seine zwei Mitarbeiter seit über 30 Jahren Tag für Tag miteinander arbeiten.

Die Fotoarbeiten Breidts zeigen die Gesichter von Arbeitern, Vorständen, Angestellten, Inhabern und Handwerkern außerhalb jeglicher Hierarchie. Es gibt keinerlei Attribute, die auf die Funktion oder den Rang der Porträtierten innerhalb ihrer Firmen hinweisen. Die dadurch zunächst evozierte Intimität der Porträts wird jedoch im selben Moment wieder aufgehoben: Einmal durch das Format der Arbeiten, das die Abgebildeten dem Betrachter deutlich überlebensgroß gegenüberstellt, zum anderen durch nachträgliche Montage-Eingriffe in die Fotografien.

Breidt hat jedes seiner Modelle mit einem ausgesuchten Plafond hinterlegt, der Landschaft sein kann oder charakteristisches Environment des unmittelbaren Lebensumfeldes. Damit stehen seine Arbeiten durchaus in der Tradition klassischer, nicht nur fotografischer Porträts, denen oftmals der bewusst ausgestattete Hintergrund zur symbolischen Erweiterung und zur über die Physiognomie herausgehenden Charakterisierung dient. Gleichzeitig ist dieser Eingriff eine Konzession Breidts an die Fotografie im digitalen Zeitalter: Da, wo die Möglichkeiten der Regieführung die Einstellungen des Lichts und anderer realer Gegebenheiten weit übersteigen können, sollte dies seiner Ansicht nach auch genutzt werden.

Es ist so, als entführe Breidt seine Modelle damit in eine weitere Welt als die des Mikrokosmos Firma, in dem er sie, gerade wegen der damit in Zusammenhang stehenden Beziehungen untereinander, auswählt.

Die Besucher der Ausstellung bei von maltzahn fine arts konfrontiert Breidt mit einer Porträtgalerie, die zum einen ein wenig an eine Ahnengalerie mit ihrer repräsentativen genealogischen Dokumentation oder auch durch die Überlebensgröße der Dargestellten an eine Art Ruhmeshalle erinnert, wobei die Porträtierten selbst nie namentlich genannt werden, anonym bleiben. In diesem Spannungsfeld entwickeln die Arbeiten Daniel Breidts eine ganz eigene, durchaus auch verstörende Intensität.

ausstellung noch bis 28.07.2007
dienstag bis samstag / 14 bis 18 uhr und termin nach vereinbarung

18.5.07

 

12345 - eine Performance von MATZE GÖRIG

Eröffnung und Performance am 24.05.2007 um 19:00 Uhr
Ausstellung vom 25.05. bis 16.06. video, video, video installiert

Galerie Traversee
Türkenstr. 11
80333 München

www.traversee.com

14.5.07

 

Sven Meyer: One Moment Shot / Malerei










One Moment Shot, 2006
Collage und Acryl auf Leinwand
130 x 180 cm









Projekt me to the Moon, 2007
Collage und Acryl auf Leinwand

130 x 180 cm



Wer den 42-jährigen Künstler Sven Meyer zu seiner malerischen Arbeit befragt, wird lange theoretische Erklärungen hören, warum etwas so ist in seinen großformatigen, komplexen Bildern, wie es ist.

„Ich denke, also male ich.“

Was in Meyers Malerei auf den ersten Blick ganz intuitiv surrealen Traumwelten entsprungen sein könnte, erweist sich aus dem Entstehungsprozess der Arbeiten heraus als klug kalkuliertes Konstrukt. Sven Meyer synthetisiert Bilder aus seinen Analysen menschlicher Lebenswelten im Zeitalter medialer Sinnesüberflutung heraus neu. So werden seine Arbeiten zur höchst anspruchsvollen Bildlektüre, zu gesellschaftlichen Allegorien voller Anspielungen und Bezugnahmen auf politisches und mediales Zeitgeschehen und den damit befassten bzw. ihm ausgesetzten Menschen.

Eine Art Initialzündung zur seinen gegenwärtigen Bildkonstruktionen erlebte der seit über 20 Jahren künstlerisch tätige Autodidakt vor einigen Jahren mit einer Arbeit, die auf stark vergrößerten, fotokopierten Fragmenten einer Zeitungsfotografie des Astronauten Armstrong auf dem Mond basierte. Viele der Themen, mit denen er sich heute künstlerisch auseinandersetzt, sagt er, seien in dieser Arbeit schon angelegt gewesen: So zum Beispiel das Weltall als Ander-Welt und Sehnsuchtsort, die medienprominente Figur eines ansonsten nicht wirklich greifbaren Helden, und nicht zuletzt das vermeintliche Erkennen und die immer wieder entgleitende Deutbarkeit der Bilder, die den Betrachter oft zwischen Gebanntheit und gleichzeitiger Ratlosigkeit hin- und hergerissen sein lässt.

„Ich erfinde nichts, alles ist schon da.“

Sven Meyers Bilder funktionieren ein wenig wie magische Spiegel, die Wirklichkeits- und Wahrnehmungsfragmente, darunter solche in zweiter und dritter medialer Übersetzung, neu und nach eigener, zunächst unbekannter Gesetzmäßigkeit neu ordnen, bevor sie sie auf uns zurückwerfen.

Wer oder was bestimmt unsere Ideen, Ideale und Träume? Sind wir es, die auf dem Weg durch unser Leben selbst Regie führen? Oder werden wir gelenkt, haben wir keinerlei freien Willen, sind wir lediglich Produkt unserer Gene, unserer Umwelt (die ja immer mehr eine von Menschen geschaffene, gar virtuelle ist)? Wie sinnlos ist dann unser Tun, angesichts der immer riesiger erscheinenden existenziellen Probleme der Menschheit?

Taucht man ein in Meyers Bildwelten, wie etwa die Cockpit-Szene von „Projekt me to the Moon“, wird man beim Versuch, deren komplexe Strukturen zu entziffern, mit einem ganzen Universum solcher und ähnlicher Fragestellungen konfrontiert. Beantworten kann und soll sie keine seiner Arbeiten, so wenig wie es Naturwissenschaft oder Politik letztlich können. Motor und Aufgabe der künstlerischen Arbeit Sven Meyers ist die Bewusstmachung jener Infragestellung der Position des in die selbstgeschaffene Welt eingebundenen Homo Politicus. Seine Bilder sind dies zu leisten auf aufregende Weise imstande.

Die Arbeiten von Sven Meyer sind noch bis bis 09. Juni 2006 bei von maltzahn fine arts zu sehen.

 

Künstlergespräch: "Ist die Wirklichkeit noch zu retten? - Die historische Dimension massenmedialer Reizüberflutung"

In den Räumen der Galerie von maltzahn fine arts diskutieren Sven Meyer, der aktuell bei von maltzahn fine arts ausstellt, und Dr. Andreas Weinek, Managing Director des History Channel.

Dienstag, 15. Mai 2007 um 20 Uhr

gotzinger str. 52b, hh2
81371 münchen

19.4.07

 

Letzte Chance


finissage
ausstellung: nana dix " innere distanz"
samstag
den 21. april 14- 18 uhr
galerie von maltzahn fine arts

gotzinger strasse 52 b hh . 81371-münchen

22.3.07

 

Protein & Parasite Woman in Concert

Protein, das ist Tobias Laemmert, der nur allzu selten Studio und Musiklabor verlässt, um leibhaftig vor unseren Ohren Musik zu machen - begleitet dieses Mal die Rechenmaschine die akustische Gitarre, oder umgekehrt? Gar nicht parasitär, sondern in diesem Fall symbiotisch kommt Parasite Woman hinzu, um uns zum Protein Stimmliches zu kredenzen.

All that nicht nur als Ohren-, sondern auch Augenweide zwischen den Arbeiten von Nana Dix.

Don't miss 'em live!

Protein & Parasite Woman

Dienstag, 27. März 2007 / 20:30 Uhr
Gotzinger Str. 52 HH
in der Räumen der Galerie von maltzahn fine arts

für 5 € seid ihr dabei

11.3.07

 

Innere Distanz / Neue Arbeiten von Nana Dix











Collagen und Übermalungen auf Papier, Nana Dix 2006



Heile Welt ist ihre Sache nicht. Die oftmals preziös kleinformatigen Collagen und Übermalungen der Münchner Künstlerin Nana Dix stellen unsere gewohnte Bildrezeption immer wieder in Frage.

Vehement wird da die Hochglanzwelt der Magazine geschlachtet, um dekonstruiert, neu zusammengesetzt und in malerischen, oftmals Verletzungen nicht unähnlichen Eingriffen eine neue, oder „die“ Wirklichkeit zu offenbaren, die da lautet: Die Welt ist ein eitler Mummenschanz, hinter dem schönen Schein lauert der Abgrund, die Vergänglichkeit und der Tod. Das ergibt jedoch keinen Totentanz, sondern ganz im Gegenteil vor Lebendigkeit vibrierende Tableaus, denen die Farbe, etwa als pigmentstrotzende Tusche, ein Lebenssaft zu sein scheint, der geradezu ausbluten kann, zu Brandmal und Tätowierung wird, zur Wunde, zur Narbe, zum Röntgenblick.

Die Verarbeitung von Versatzstücken aus der Glamourwelt in beispielsweise ikonenhafte Schmerzensmänner- und frauen mag man durchaus medienkritisch deuten, teilt sich doch Misstrauen der Künstlerin in die Welt der idealen Bilder und Vorstellungen durch diese Verfahrensweise deutlich mit. Allerdings ist es kein erhobener Zeigefinger, mit dem Nana Dix vor der Verführung durch Scheinwelten warnt, sondern vielmehr der Finger, der in die Wunde gelegt wird, um uns im besten Sinne das Gruseln zu lehren. Nämlich als heilsamen Schock, als Neu-Begreifen der vertrauten Bilder.

In den jüngsten Arbeiten, zarten Monotypien, deren Motive sich dem Betrachter teilweise nur andeuten, gar zu entziehen scheinen, wird ein weiterer Aspekt der auch in dieser Hinsicht konsequenten Weiterentwicklung ihres Werkes spürbar: Poesie entsteht da, wo neue Zusammenhänge geschaffen werden, und gleichzeitig Raum bleibt für die persönliche Empfindung.

Die innere Distanz und damit einhergehende interpretatorische Öffnung zwischen den verarbeiteten Bildfragmenten, bildnerischen Eingriffen und hinterlassenen Spuren bewirken, dass hinter dem unmittelbar Erfassbaren nicht nur eine, sondern viele weitere Deutungs- und Bedeutungsschichten hindurchschimmern. Nana Dix tastet die fragile menschliche Scheingewissheit zwischen Erinnern, Erleben und Interpretation aus, indem sie ein gekonntes Spiel mit unseren Wahrnehmungsmustern, Sehgewohnheiten- und wünschen treibt.

Innere Distanz

Nana Dix

von maltzahn fine arts

14. März bis 21. April 2007

Eröffnung Dienstag, 13. März, 18 bis 21 Uhr


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