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21.9.05

 

Creator Mundi

Atelierbesuch zu reichlich später Stunde bei Aurelien Reichert in der Radiowerkstatt Hohenzollernstrasse. Wo er vor kurzem noch die Hell-Dunkel-Auslotungen seiner großformatigen Kohlezeichnungen zelebrierte, zeigte er uns gestern mit seinen neuen (farbigen!) Arbeiten die aufregenden Topographien bisher unbekannter Kontinente. Land- und Weltkarten, die einerseits mit der präzisen Scheingenauigkeit von Zeichenmaschine und Rapidograph verwirren und gleichzeitig, versehen mit Namen von Sehnsuchtsorten und nur einer eigenen, inneren, assoziativen Gesetzmäßigkeit folgend, zu wunderbaren Kopfreisen verleiten. Ich freue mich sehr auf noch mehr Expeditionen ins Unbekannte!

10.9.05

 

Open Art 2005: Schöttle / Grimm Rosenfeld / Dina4 / Zink & Gegner

Irgendwie komme ich ja nicht raus aus dem eigenen Kiez. Die gestern etwas laue Luitpold Lounge (trotz ganz wunderbar ironisch-glamourösem Live-Act Richard Ruin und Band) war für mich mal wieder Endstation des Galerieflanierens zum Eröffungsabend der Open Art. Danke für das Bier! (www.luitpoldblock.de)
Die passenden Bratwürste dazu gab's vorher bei Dina4, fertig ist das cosy TV-Dinner: In Dina's Garage die packende Dokumentation einer Wohnzimmerflutung von Susanne Kutter ("Da, jetzt kommt die Palme vorbei" - "Hätte nie gedacht, dass sich die tapfere Stehlampe so lange halten kann" - "Ihh, das Fell kommt hochgeschwommen"). Macht verdächtig Spaß beim Anschauen, und greift, da Koinzidenz der Ereignisse, besonders jetzt weit über das gefilmte Geschehen hinaus. In den Ladenlokalen von Dina4 Projekte (www.dina4projekte.de) Beat Zoderers Schleifen und Schlaufen, am spannenden da, wo's haptisch wird: Als Gummibänder im Leimgrund oder Wandrelief aus Metallbändern.
Rüdiger Schöttle zeigt Martin Creed, dessen Filzstiftserien dieses eher ungeliebte Mal-Zeichen-Mittel ganz schlicht rehabilitieren. Die Bilder von Frank Nitsche merke ich mir eher nicht, zu sehr oder zu wenig konstruiert? Bleibt mir zu vage (www.galerie-ruediger-schoettle.de). Bei Zink & Gegner (Videos und Fotoarbeiten von John Pilson - ja, das ist der mit dem ewig strauchelnden Büroangestellten, Biennale 2001?) war auch schon mal mehr los (www.zink-gegner.de), das Beste kommt zum Schluß:
Mein Liebling gestern Abend war Mat Collishaw bei Grimm/Rosenfeld, der mit seinen Video- und Fotoarbeiten in eine wunderschöne, böse, faszinierende Welt hinter den Spiegeln führt. "NO ONE IS INNOCENT" - im wahrsten Sinne des Wortes fabelhafte Versuchsanordnungen zu (alb-)traumhaften Zwittersituationen zwischen Vertrauen und Angst, schönem Schein und abgrundtiefem Erschrecken (www.grimmrosenfeld.com).
Andrea und Lok, wie lange habt ihr noch durchgehalten? Schluß jetzt, das Badewasser wird kalt.

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